Klaviere und Flügel

Das Klavier, früher auch Pianoforte (ital= leise laut) genannt, ist sicher eins der bekanntesten und faszinierendsten Instrumente der Welt. Sicher gibt es viele Gründe, warum sich das Klavier in der Musikgeschichte bis zu Gegenwart so etabliert hat, doch eine der markantesten Eigenschaften ist unumstritten die schier unendlichen Möglichkeiten des mehrstimmigen Spiels. Das Klavier macht es mit seinen 88 Tasten möglich, sogar ganze Orchesterpartituren nachzuspielen. Ein weiterer Vorteil beim Klavier ist ebenso die hohe Bandbreite an dynamischen Abstufungen, die, nicht wie bei anderen Saiteninstrumenten wie z.B. der Gitarre von Hand erzeugt und gesteuert werden, sondern durch eine komplexe Hammermechanik auf die Saiten übertragen werden.

So bietet das Klavier Vorteile, die es zu einem ganz besonderem Instrument machen.

Aufbau und Klang

Im Grunde hat jedes Klavier die selben Bestandteile, die aus hauptsächlich aus Holz und Metall bestehen. Der Korpus mit seien Balkenkonstruktionen, Verstrebungen und Rasten macht das äußere Erscheinungsbild eines Klaviers aus, hinzu kommt natürlich noch die Farbe und die glänzende oder matte Oberfläche. Dem Resonanzboden kommt hier besondere Bedeutung zu, weil dieser die Schwingungen des Klangs in besonderer Weise überträgt und damit den Klang der Saiten verstärkt.Die Färbung des Klangs kann von Klavier zu Klavier unterschiedlich sein. Für gewöhnlich  hat jeder Klavierhersteller seinen eigenen, charakteristischen Klang, den selbst Laien bei genauerem Hinhören unterscheiden können. Der spezifische Klang eines Klaviers ist von unterschiedlichen Komponenten abhängig. Neben der Größe und der Bauart spielt vor allem das verwendete Material, also die Saiten, der Stimmstock, die Mechanik und das Holz des Korpus eine Rolle. Einen deutlichen Klangunterschied macht z.B. die Beschaffenheit  des Resonanzbodens aus (funiertes Sperrholz oder gut verarbeitetes Fichtenholz).

Was sollte man beim Kauf eines Klaviers beachten?

Generell kann man wichtige Fragen bezüglich des Kaufs eines Klaviers in drei Hauptbereiche einteilen:
1. Verwendungszweck
2. Eigene Vorstellungen und Ansprüche
3. Der Preis

Bevor man ein Klavier kauft, sollte man sich zunächst darüber im Klaren sein, wofür man es wirklich gebrauchen will, d.h. was ist der eigentliche Verwendungszweck. Gehört das Klavierspielen zum alltäglichen Leben dazu, ist es möglicherweise Teil des Berufslebens oder ist es für den Käufer ein reines Hobbyinstrument, das nur gelegentlich gespielt wird oder möglicherweise lediglich für den Anfangsunterricht angeschafft werden soll. Hat man diese Fragen für sich geklärt, kann man die Auswahl des Instrumentes schon um einiges  einschränken.

Eine weitere Frage ist die, nach den eigen Erwartungen und Ansprüchen an das Klavier. Der Käufer sollte sich seiner Erwartungen bezüglich der Qualität und des Klangs des Instrumentes bewusst werden. Dabei helfen Fragen wie:

Ist für mich eine bestimmte Klangeigenschaft eines Klaviers besonders wichtig oder ist es mir eher egal?

Habe ich einen bestimmten Anspruch an Material und Verarbeitung des Klaviers?

Muss ein Klavier von seiner Größe und äußeren Design meinen Ansprüchen gerecht werden oder ist mir der Aspekt des äußerlichen Erscheinungsbildes nicht wichtig?

Nicht zuletzt sollte man sich auch über den preislichen Rahmen im Klaren sein. Die Preise von neuwertigen Klavieren haben eine große Spannweite. Die billigsten Klaviere bekommt man schon ab ca. 1500 Euro und nach oben hin sind den Preisen kaum Grenzen gesetzt. Sicher haben die Preise in verschiedener Weise fast immer etwas mit der Qualität des Instrumentes zu tun, doch sollte man direkten Rückschlüssen wie: teuer = gute Qualität, billiger = schlechtere Qualität vorsichtig sein! Der Preis eines Klavieres kommt durch verschiedene Komponenten zustande. Z.B.: Wo wird das Klavier hergestellt und was kostet in dem jeweiligen Land die Arbeitskraft? Welches Material wird verwendet und woher kommt es, bzw. wird es importiert? Von welchem Hersteller ist das Klavier?, usw. In der Regel sind Klaviere deutscher Hersteller, die auch wirklich in Deutschland hergestellt werden, teurer. Doch für wen es nicht unbedingt ein deutsches Instrument sein muss, kann auch auf die meist etwas günstigeren asiatischen Hersteller wie Kawai oder Yamaha zurückgreifen. Auch diese Hersteller haben mittlerweile erstklassige Klaviere in ihrem Sortiment und können auch deutschen Herstellern wie Sauter oder C. Bechstein das Wasser reichen.